Alumini Portrait

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Emily Witt
Abschlussjahrgang 03/1991









 

Werdegang

  • 1992 - 1993
    Fortbildungsprogramm zur Vorbereitung auf internationale Tätigkeiten mit 12 monatiger Entsendung zur EU Kommission, Generaldirektion Wirtschaft und Finanzen
  • 1993 - 1994
    Sachbearbeiterin im Zahlungsverkehr bei der Deutschen Bundesbank

  • 1995 - 1997
    Zahlungsverkehrsexpertin im Europäischen Währungsinstitut (EWI) mit Fokus auf die Themen "Aufsicht über die damalige ECU Banking Association", "Elektronisches Geld" und  "Retail-Zahlungsverkehr"

  • 1997 - 2006
    Erst Expertin verantwortlich für das Sekretariat des IT Ausschusses, dann Gruppenleiterin, zuletzt Abteilungsleiterin, verantwortlich für alle IT Projekte für die Bereiche Volkswirtschaft, Statistik, Research und Bankenaufsicht.

  • 2006 - 2009
    Abteilungsleiterin der Organisations- und Planungsabteilung der EZB, zuständig für die Organisationsentwicklung und Optimierung bankinterner Prozesse sowie das operationelle Risikomanagement und die Notfallplanung in der EZB.

  • seit 2009
    Abteilungsleiterin Informationsmanagement, verantwortlich für 45 interne Mitarbeitern.  Neben dem Archiv, der Bibliothek und der funktionellen Unterstützung und Weiterentwicklung von DARWIN, dem Dokumenten- und Records-Managementsystem der EZB und des ESZB, ist die Abteilung auch für das Regelwerk, das Monitoring und für das Training im Bereich Informationsmanagement zuständig.

Interview

Welche Aufgaben nehmen Sie derzeit wahr?

Seit 1 Mai 2015 bin ich für 11 Monate als "Principal Advisor" berufen worden, um das Koordinationsteam des Crescendo Projektes zu leiten. Das Team unterstützt und berichtet über die EZB-weite Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der organisatorischen Leistungsfähigkeit im Hinblick auf Effizienz und Effektivität, zur Reduzierung von Bürokratie, zur Talententwicklung, sowie zur Kooperation sowohl innerhalb der EZB als auch mit den nationalen Zentralbanken und den Bankenaufsichtsbehörden.

Inwiefern hat Sie das Studium an der Hochschule der Deutschen Bundesbank auf die Anforderungen im Beruf, insb. in Ihrer derzeitigen Funktion, vorbereitet?

Da ich nach dem Abitur unschlüssig war, welches Fachgebiet mir am besten liegen würde, war die Fachhochschule der Bundesbank die perfekte Wahl. Mit ihrem weiten Angebotsspektrum von Betriebswirtschaft, Jura, Rechnungswesen, Statistik bis hin zur Volkswirtschaftslehre bot sie mir eine breite und solide Wissensbasis, die mir auf meinem weiteren Werdegang sehr hilfreich war.

Nach den Anfängen im Kreditgeschäft bot mir die HV Düsseldorf schnell die Gelegenheit in der Personalabteilung Ausbildungsprogramme für Bankkaufleute sowie Anwärter des mittleren, gehobenen und höheren Dienstes mitzugestalten. Dort ermutigten mich meine Vorgesetzten auch, mich für das von der Bundesbank damals angebotene Fortbildungsprogramm zur Vorbereitung auf internationale Tätigkeiten zu bewerben. Mit dem Sprachtraining, ausgezeichneten Lehrveranstaltungen und der Mitarbeit in der Kommunikationsabteilung und der anschließenden Entsendung zur EU Kommission (Generaldirektion "Wirtschaft und Finanzen") waren dann die perfekten Grundlagen geschaffen, die mir bei meinen vielfältigen Tätigkeiten mit internationalem Bezug bei der Bundesbank und EZB sehr geholfen haben.

Wie hat Sie das Studium an der HDB geprägt?

Insbesondere habe ich in der HDB gelernt, schnell Informationsquellen und Informationen zu erschließen und zu analysieren.

Da es in der HDB keine räumliche Trennung zwischen Studium und Freizeit gab, habe ich dort aber auch erfahren, wie hilfreich es ist, einen klaren gedanklichen Schnitt zwischen dem Arbeiten und der Freizeit zu machen. Man kann so viel Energie aus den gemeinsamen Erlebnissen mit Freunden und der Familie schöpfen, die einen für das Berufsleben stärken.

Diskussionen in Arbeitsgruppen und mit Kommilitonen haben mir gezeigt, dass es stets verschiedene Sichtweisen auf ein Problem und unterschiedliche Lösungsansätze gibt. Auch haben mich das enge Zusammenleben mit unterschiedlichen Charakteren und die Teamarbeit stark geprägt. Wann immer ich heute die Gelegenheit habe, ein Team zusammen zustellen, bemühe ich mich, möglichst verschiedenartige Mitarbeiter mit unterschiedlichem Hintergrund zu gewinnen, und ihre Stärken optimal einzusetzen.

Was war die größte Herausforderung während Ihrer Studienzeit?

Größte Herausforderung waren der regelmäßige Transport der vielen Leitzordner zu Studienbeginn und -ende (ja, zu der Zeit hatten wir noch keine IPads oder Netbooks und schrieben alles von Hand) und das regelmäßige Versagen meines alten Ford mitten im Nirgendwo auf der Strecke von Hachenburg nach Hause.

Fühlen Sie sich heute noch "Ihrer" Hochschule verbunden?

Ja, ich fühle mich der Fachhochschule noch sehr verbunden. Sie hat mir nicht nur breites und fundiertes Wissen, sondern auch das analytische Arbeiten und das Verständnis für die Wichtigkeit von Teamarbeit vermittelt. Das gemeinsame Arbeiten und Leben auf engstem Raum hatte insgesamt viel mehr Höhen als Tiefen. Gerne denke ich an die vielen Partys und Abende im Schlosskeller, in unseren Zimmern oder in der gegenüber legenden Gaststätte "Sonne". Dies hat zu einigen bis heute andauernden Freundschaften geführt. Nach der 25-Jahr-Feier freue ich mich schon auf das nächste Treffen in Hachenburg.