Austausch mit Delegation der koreanischen Zentralbank
Anfang Oktober besuchten sechs Vertreter der koreanischen Zentralbank die Hochschule der Bundesbank in Hachenburg. Bei den Gesprächen standen aktuelle Themen wie die Digitalisierung und die Demografie im Fokus. Beim gemeinsamen Austausch zeigten sich auf beiden Feldern durchaus Gemeinsamkeiten. So überlegen beide Zentralbanken, wie sich die große Menge wissenschaftlicher Daten bündeln lässt und für Analysezwecke, etwa im Rahmen volkswirtschaftlicher Prognosen, zielführender ausgewertet werden kann. Auch hinsichtlich der künftigen Bevölkerungsentwicklung stehen beide Länder vor den gleichen Herausforderungen, wenngleich in Korea das Erwerbstätigenpotential erst zeitversetzt zurückgeht. Dies böte dem asiatische Land die Chance, bereits heute aktiv gegenzusteuern, um auf diese Weise ein bezahlbares und gleichfalls leistungsstarkes Sozialsystem erhalten zu können, sagte eine Teilnehmerin der koreanischen Delegation.
Auslöser des Treffens im Westerwald war die Teilnahme der Hochschullehrer Andreas Igl und Oliver Kruse an einem bilateralen Austausch zwischen der koreanischen Zentralbank und der Deutschen Bundesbank, das Ende vergangenen Jahres in Seoul stattfand. Damals wurde spontan vereinbart, die koreanische Delegation nach Hachenburg einzuladen, um zusammen mit Hochschullehrenden im Studiengang „Central Banking“ zu diskutieren und auch den Studienbetrieb auf dem Campus kennenzulernen.
Interessante Einblicke für beide Seiten
Bei einer Schlossführung lernten die Gäste auch den dualen Studiengang „Central Banking“ und die Studienbedingungen auf dem Hochschulcampus kennen. Bei der koreanischen Notenbank gibt kein vergleichbares Studienkonzept. Somit konzentrierten sich die vielfältigen Fragen zu den Lehr- und Forschungsgebieten auf die zentralbanknahen Themenbereiche, insbesondere Geldpolitik, Finanzstabilität, Bankenaufsicht und Zahlungsverkehr. Neben der inhaltlichen Diskussion gab es auch genügend Zeit für persönliche Gespräche zwischen den koreanischen Besuchern und den Hochschullehrenden, was auch dem Lehrkollegium in Hachenburg interessante Einblicke in die Bank of Korea gewährte. „Hochschule zu sein heißt auch, unterschiedliche Standpunkte und Kulturen zusammenzubringen, um so den Wissensaustausch zu fördern“
, lautete das Fazit des Treffens von Oliver Kruse, stellvertretender Rektor der Bundesbank-Hochschule.