Wie sich die Digitalisierung auf den Bankensektor auswirkt
Carsten Gubelt, Partner und Managing Director bei der Boston Consulting Group, hat einen Vortrag an der Hochschule der Bundesbank in Hachenburg gehalten. Gubelt sprach dabei über die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Geschäftsmodelle von Finanzdienstleistern.
Innovative Unternehmen der Finanztechnologie, sogenannte FinTechs, hätten in den vergangenen Jahren bereits eine große Anzahl digitalbasierter Geschäftsideen bis zur Marktreife entwickelt, sagte Gubelt. Zwar müssten sich von diesen Ideen viele erst dahingehend behaupten, ob sie vom Bankensektor aufgenommen und dort bestehen würden. Doch würden zahlreiche Innovationen – neben dem längst etablierten Online-Banking – nun auch die traditionellen Geschäftsfelder wie die Kreditvermittlung oder die Vermögensberatung erobern. Viele Bürger würden in naher Zukunft auf diese Dienste online zugreifen können, etwa per Smartphone.
Die Institute müssten sich der Entwicklung stellen, auch wenn dies die Unsicherheit für Banken erhöhe. Es führe auch dazu, dass FinTech-Unternehmen in die Wertschöpfungskette integriert werden müssten – also gerade die Player, die die Digitalisierung forcieren würden.
In der folgenden Diskussion tauschten sich die Studierenden über die dynamische digitale Revolution im Bankensektor aus. Dabei ging es um die Chancen und Risiken neuer Geschäftsmodelle für die Geschäftsbanken und um die Auswirkungen dieser Neuerungen auf die Bankenaufsicht.
Gubelt sprach vor Studierenden der Hochschulen der Sparkassen-Finanzgruppe und der Bundesbank. Beide Institutionen kooperieren seit vielen Jahren. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit halten Lehrende der Bundesbank-Hochschule Vorlesungen in Bonn und werden dabei von eigenen Studierenden begleitet. Zum anderen findet jährlich ein Treffen auf dem Campus in Hachenburg statt, bei dem ein englischsprachiger Vortrag zu einem aktuellen Thema den Kern der Veranstaltung bildet. Beide Hochschulen haben bereits weitere Veranstaltungen geplant.