Wald unter Stress
Bei einer Exkursion im Rahmen des Moduls Change Management bekamen Studierende der Bundesbank-Hochschule einen Einblick in die Herausforderungen der Waldbewirtschaftung. Monika Runkel vom Forstamt Hachenburg und Waldbildungszentrum Rheinland-Pfalz verdeutlichte die Herausforderungen des Klimawandels für den deutschen Wald und diskutierte mit den Studierenden über den Umgang mit dieser Veränderung aus Sicht der Waldbesitzer, der holzverarbeitenden Industrie und des Staates.
Die Bundesbank-Hochschule hat ihren Sitz in Hachenburg und damit im Westerwald. Aufgrund höherer Temperaturen, stärkeren Borkenkäferbefall- und zunehmender Dürren hat sich das Erscheinungsbild des Westerwaldes in den letzten Jahren stark verändert. Viele Fichtenplantagen sind abgestorben. Monika Runkel zeigte den Studierenden, wie verschiedene Anspruchsgruppen mit dieser Veränderung umgehen sollten:
Waldbesitzer sollten auf heimische und klimaresiliente Baumarten setzen,
die holzverarbeitende Industrie sollte stärker innovative Holzwerkstoffe erproben und nutzen und der Staat sollte die Anreize für eine sinnvolle Umgestaltung des Waldes richtig setzen. Zum Beispiel durch die Förderung der Pflanzung heimischer Baumarten.
Die Studierenden konnten dadurch erkennen, dass es bei der Waldbewirtschaftung genauso ist wie beim Portfoliomanagement bei Wertpapieren und bei der Energieversorgung mit Gas: Durch Diversifikation ergeben sich erhebliche Vorteile, weil beispielsweise der Ausfall einer Baumart in einem Mischwald mit verschiedenen Nadel- und Laubgehölzen weniger ins Gewicht fällt. Schließlich erkannten die Studierenden auch, dass es bei Veränderungsprozessen erfolgsbestimmend ist, die wesentlichen Anspruchsgruppen frühzeitig einzubinden.