Vorstandsmitglied der Tschechischen Nationalbank besucht die Hochschule
Das Mitglied des Direktoriums der Tschechischen Nationalbank, Marek Mora, hat gemeinsam mit dem Leiter des Zentralbereichs Ökonomische Bildung, Julian Reischle, die Hochschule der Bundesbank in Hachenburg besucht. Mora interessierte sich vor allem für die Lehrinhalte des dualen Bachelorstudiengangs Zentralbankwesen und machte sich bei Vorlesungsbesuchen ein detailliertes Bild von den Lehr- und Studienbedingungen auf dem Schlosscampus. Er zeigte sich beeindruckt von der Tiefe und Vielfalt der zentralbankspezifischen Lehrinhalte.
Später hielt Mora, der sehr gut Deutsch spricht, vor etwa 150 Studierenden und Lehrkräften einen Vortrag zur aktuellen Wirtschaftsentwicklung in der Tschechischen Republik sowie zur Geldpolitik der Tschechischen Nationalbank. Angesichts einer Inflationsrate von mittlerweile 2,4 Prozent und insgesamt günstigen Wirtschaftsaussichten, habe die Tschechische Nationalbank die Leitzinsen bereits anheben können. „Damit hat Tschechien die Nullzinsphase weit früher als der Euroraum beenden können“
, sagte Mora.
Euroskeptische Tschechen
Bei der anschließenden Fragenrunde erkundigten sich Studierende unter anderem danach, ob Tschechien angesichts der sehr guten Wirtschaftsdaten in absehbarer Zeit den Euro einführen werde. Mora verwies in diesem Zusammenhang auf jüngste Umfragen, nach denen 71 Prozent der tschechischen Bürger gegen die Einführung des Euro und nur 23 Prozent dafür seien. Mit diesem Ergebnis habe Tschechien die euroskeptischste Bevölkerung aller EU-Staaten. „Die Tschechen sind sehr zufrieden mit der tschechischen Krone und haben sehr großes Vertrauen in ihre Notenbank“
, so Mora.
Für seinen differenzierten und zugleich sehr gut verständlichen Vortrag erhielt der Tscheche von den Studierenden der Hochschule lange anhaltenden Beifall. Der Rektor der Hochschule, Erich Keller, lud Mora ein, bei nächster Gelegenheit erneut einen Vortrag an der Hochschule zu halten.