Studentin der Bundesbank-Hochschule für Abschlussarbeit prämiert
Der Deutsche Beamtenbund (dbb) steht im engen Austausch mit den Hochschulen des öffentlichen Dienstes (HöD). Bereits das achte Jahr in Folge stiftet er die Preise für die besten Abschlussarbeiten, die im Rahmen der Rektorenkonferenz vergeben werden. Die diesjährige Auszeichnung fand in Herrsching am Ammersee in Bayern statt. Am 16. Oktober 2024 wurden während einer Feierstunde drei Preisträger mit dem dbb-Preis ausgezeichnet. Mara Pilarski von der Hochschule der Deutschen Bundesbank sicherte sich den dritten Platz unter insgesamt 28 eingereichten Arbeiten. Ihre englischsprachige Bachelorthesis trägt den Titel „Does the quality of democracy in countries influence the profitability of their credit institutions? An empirical analysis of selected jurisdictions“.
In ihrer Arbeit untersucht Mara Pilarski den möglichen Einfluss der demokratischen Qualität eines Landes auf die Rentabilität der dort ansässigen Kreditinstitute. Sie analysiert vier verschiedene Kennzahlen zur Demokratiequalität sowie Kennzahlen zur Rentabilität von Kreditinstituten in zahlreichen Ländern. Dabei stützt sie sich auf die empirisch gut belegte Annahme, dass eine hohe Demokratiequalität mittel- und langfristig zu einem hohen Wohlstandsniveau eines Landes führt und umgekehrt. Um generelle Schlüsse aus einer vergleichenden Analyse ziehen zu können, ist es von wesentlicher Bedeutung, dass verschiedene Indizes für Demokratiequalität bezüglich der Quantifizierung von Demokratiequalität übereinstimmen und etwaige Scheinkorrelationen berücksichtigt werden. Hierzu trifft Mara Pilarski entsprechende Vorkehrungen. Anschließend führt sie lineare Regressionsanalysen für ein Panel von über 165 Ländern in den vergangenen 25 Jahren durch.
Für das untersuchte Sample konnte in der Arbeit kein direkter Zusammenhang zwischen der Qualität der Demokratie und der Rentabilität der Kreditinstitute eines Landes festgestellt werden. Obwohl in den letzten Jahren ein stetiger Rückgang von Ländern mit demokratischen Regierungen zu beobachten war, zeigt die Arbeit, dass die demokratische Qualität nicht unmittelbar die Rentabilität von Kreditinstituten beeinflusst. Zumindest wirkt sich ein Rückgang der demokratischen Qualität eines Landes nicht sofort auf die Rentabilität der Banken des betreffenden Landes aus.
Die Bachelorthesis wurde von den Professoren Dr. Andreas Igl und Dr. Urs Lendermann mit jeweils 15 Rangpunkten bewertet.
Neben Mara Pilarski belegten Christoph Dlugos von der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW (HSPV), Gelsenkirchen mit seiner Master-Arbeit: „Steueroasen in Deutschland – (weiterer) Reformbedarf der Gewerbesteuer?“ Platz 1 und Dennis Weber von der Fachhochschule für Verwaltung Saarland, Quierschied mit seiner Diplom-Arbeit: „Die Wahlrechtsreform 2023: Inhalt, verfassungsrechtliche Bedenken und mögliche Auswirkungen“ Platz 2.
In ihren Ansprachen betonten die Laudatoren, darunter Katrin Walter vom Bundesministerium des Innern und für Heimat, Simone Fleischmann, stellvertretende dbb-Bundesvorsitzende, sowie Prof. Dr. Jürgen Stember, Präsident der Rektorenkonferenz der Hochschulen für den öffentlichen Dienst, und Prof. Dr. Wilfried Bernhardt, stellvertretender Vorsitzender des Nationalen E-Government Kompetenzzentrums (NEGZ), besonders die hohe Qualität der Arbeiten. Sie hoben insbesondere ihre praxisnahe Ausrichtung und die praktische Bedeutung hervor. Alle eingereichten Arbeiten dieses Jahres werden in einer zusammenfassenden Kurzform vom NOMOS-Verlag veröffentlicht.