Jüngste Entwicklungen im Recht des Internationalen Währungsfonds (IWF)

Die Gründung des Internationalen Währungsfonds (IWF) wurde im Juli 1944 auf der Konferenz von Bretton Woods beschlossen. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs nahm der IWF seine Tätigkeit in Washington D.C. auf. Seine Hauptaufgabe ist es, die Stabilität des globalen Währungs- und Finanzsystems zu sichern.

Geschäftsführende Direktorin des IWF ist Kristalina Georgieva. Sie trat im Oktober 2019 die Nachfolge von Christine Lagarde an, die als Präsidentin zur Europäischen Zentralbank wechselte, und wurde gerade für eine zweite fünfjährige Amtszeit bestätigt. Deutschland ist derzeit nach den USA, Japan und China der viertgrößte Anteilseigner des IWF mit einer Quote von 5,6 Prozent, was etwa 33,0 Milliarden Euro entspricht.

Seit Januar 2022 ist Joachim Nagel, Präsident der Deutschen Bundesbank, der deutsche Gouverneur beim IWF, mit Bundesfinanzminister Christian Lindner als Stellvertreter. Das Exekutivdirektorium, bestehend aus 24 Mitgliedern, führt die laufenden Geschäfte des IWF im Namen des Gouverneursrats aus. Die Bundesbank stellt alternierend mit dem Bundesfinanzministerium einen Exekutivdirektor beziehungsweise dessen Stellvertreter.

Der Gastreferent Wolfgang Bergthaler ist seit mehr als 18 Jahren in der Rechtsabteilung des IWF tätig und konnte aus erster Hand über die Lösung von Staatsschulden- und Finanzmarktkrisen sowie die Konzeption der Programme des IWF berichten. Er ist in Österreich, New York und Washington D.C. als Rechtsanwalt zugelassen und hält ein Doktorat in Rechtswissenschaften von der Universität Graz sowie einen LL.M. von der Georgetown University. Wolfgang Bergthaler publiziert regelmäßig zu Finanzmarktthemen. Er ist unter anderem Mitautor des von S. Ali Abbas, Alex Pienkowski und Kenneth Rogoff bei Oxford Academy herausgegebenen Standardwerks zu Sovereign Debt (2019).

Der Vortrag war Teil des von Professor Urs Lendermann geleiteten Moduls zu International and European Governance im Vertiefungsstudium der Hochschule der Deutschen Bundesbank und stand allen Jahrgängen offen.