Internatsleiter verabschiedet sich in den Ruhestand
Seit fast drei Jahrzehnten prägt Norbert Mühlenhöver das Leben der Hochschule in Hachenburg. Für Generationen von Studierenden galt er als “Herbergsvater“. Er selbst bezeichnet sich gerne augenzwinkernd als der Herr für die wichtigsten Dinge auf Schloss Hachenburg : „Essen, Schlafen und Trinken“. Weit über dreitausend Absolventinnen und Absolventen haben ihn seit 1991 als Internatsleiter erlebt und sein Wirken geschätzt.
Vom Keeper auf den Bermudas zum Internatsleiter im Westerwald
Nur wenige Studierende in Hachenburg kennen den interessanten Lebenslauf von Norbert Mühlenhöver: Nach einer Ausbildung zum Restaurantfachmann und Barkeeper in einem Hotel in Münster zog es ihn 1974 in die Ferne. Als Achtzehnjähriger arbeitete er ein Jahr lang als Barkeeper in einem Fünfsternehaus auf den Bermudas. „Mein größtes Problem waren meine damals nicht sehr ausgeprägten Englischkenntnisse, aber so nach und nach kam ich dort besser zurecht“
, erinnert sich Mühlenhöver. Nach seiner Rückkehr blieb der gebürtige Münsteraner der Hotelbranche treu und war in mehreren Häusern in Deutschland tätig. Unmittelbar vor dem Eintritt in die Bundesbank und räumlichen Wechsel zur Hochschule nach Hachenburg leitete er von 1987 bis 1991 ein großes Hotel in Essen. „Als damals junger Familienvater waren für mich verlässlichere Arbeitszeiten wichtig, um meine Kinder auch häufiger zu sehen. Zuvor ging ich in der Regel um 9 Uhr morgens aus dem Haus und kam gegen 22 Uhr zurück“
, erklärt Mühlenhöver den maßgeblichen Beweggrund für seinen Orts- und Tätigkeitswechsel.
Zum Jahresende geht der 65-Jährige in Ruhestand. Eigentlich wollte er noch einmal auf die Bermudas reisen und sich in dem Hotel einquartieren, in dem einst seine Kariere begann: „Aber da muss ich wohl Corona-bedingt noch warten
“, sagte Mühlenhöver, als er im kleinen Rahmen offiziell verabschiedet wird. Rektor Erich Keller dankt dem Internatsleiter mit einem Rückblick auf 10.585 Tage oder knapp 30 Jahre der „Ära Norbert Mühlenhöver“, in der dieser 59 Einstellungstermine und somit über dreitausend Studierende betreut hat.
Auf einen Nachfolger muss die Hochschule nicht warten: Emmanuel Boyer, ebenfalls aus der Hotellerie zur Bundesbank-Hochschule gewechselt, ist bereits seit einigen Wochen zur Einarbeitung im Internatsbetrieb auf dem Campus.