Dreimal die „Eins“
Es ist eine Premiere, aber eine sehr traurige: Die akademische Abschlussfeier des 15. Bachelorjahrgangs der Hochschule fand am 23. März 2021 erstmals komplett virtuell statt. „Aber es ist besser im Onlineformat zu feiern, als Ihren erfolgreichen Studienabschluss überhaupt nicht offiziell zu würdigen“
, das sagte Erich Keller, der Rektor der Hochschule der Bundesbank (HDB), als er sich per Videoschalte an die 60 Absolventinnen und Absolventen wandte.
„Keine Panik“
Online-Festredner Johannes Beermann, Vorstandsmitglied der Bundesbank, sparte – natürlich – die Pandemie nicht aus. Er zeigte den künftigen Bundesbank- und BaFin-Beschäftigten auf, wie die Bundesbank in der Pandemie agiert habe: „Die Bundesbank als wichtige Behörde des Bundes hat auf diesen Schock mit Augenmaß reagiert. Wir sind aber auch nicht in Panik und Aktionismus verfallen.“
Beermann führte aus, dass sich der Betrieb in der Bundesbank während der Pandemie in vielen Bereichen gewandelt habe: „Soweit dienstlich möglich, wird von zu Hause gearbeitet. Das bedeutet erheblich weniger Präsenz in den einzelnen Dienststellen.“
Doch ist die aktuelle Lage für das Vorstandsmitglied nicht zwangsweise das neue Normal: „Abschließende Antworten darauf kann es inmitten der Pandemie nicht geben.“
Beermann appellierte auch an die Absolventinnen und Absolventinnen, die eigene Situation richtig einzuordnen: „In Zeiten von Schulschließungen und womöglich daraus resultierender lebenslanger Einkommensverluste, die junge Menschen in Deutschland nun erleiden, ist dies ein besonderes Privileg, das Sie durch ihren Abschluss an der Hochschule hier erhalten haben.“
Eigene Ideen einbringen
Er animierte die Berufseinsteiger dazu, ihre nun gewonnenen Erfahrungen den künftigen Vorgesetzten darzulegen: „Hinterfragen Sie vereinfachende Narrative, die die Realität in ihrer Vielfalt und Komplexität womöglich nicht ausreichend schildern und entwickeln Sie Ihre eigenen Ideen und Vorstellungen einer Arbeitswelt im ‚new normal‘.“
Danach gaben Leandra Wegener und Lukas Bill als Vertreter der Absolventinnen und Absolventen einen launigen Rückblick auf das dreijährige Studium in der Bundesbank. Und abschließend wurde deutlich, dass dieser Bachelor-Jahrgang in jeder Hinsicht ein besonderer war. Denn Hochschulrektor Erich Keller überbrachte die frohe Kunde, dass mit Johannes Huther (13,60 von 15 möglichen Rangpunkten), Lucie Körner und Gregor Graf Praschma (beide 13,58 Rangpunkte) gleich drei Absolventen die Prüfung mit der Note „sehr gut“ abgeschlossen haben.
Im Durchschnitt „gut“
Damit haben seit der Einführung des Bachelor-Studiums neun Studierende mit der Note eins abgeschlossen. Vor drei Jahren, im April 2018, hatten 78 Studierende das Studium in Hachenburg aufgenommen, 60 von ihnen erhielten nun die Bachelor-Urkunden. Neben den drei „Einsern“ gab 34mal die Note „zwei“, 23mal die Note „drei“. Die Durchschnittsabschlusspunktzahl lag bei 11,02 Rangpunkten. „Die Einzelergebnisse fielen um eine Nuance schlechter aus als im letzten Jahrgang“
, resümierte Rektor Keller. Aber das lässt sich bei drei Einsern und schwierigen Rahmenbedingungen gut verschmerzen.