62 junge Frauen und Männer haben das Hochschulstudium erfolgreich abgeschlossen
Sie ist irgendwie auch ein Gradmesser für die Lage in der Corona-Pandemie: die Akademische Abschlussfeier in der Hochschule in Hachenburg. Während sie Ende März kurz nach dem Lockdown noch komplett ins Wasser fiel, fand sie am Dienstag wieder live vor Ort im Vortragssaal der Hochschule statt.
Und dennoch war die Feier nicht vergleichbar mit den Veranstaltungen der Vorjahre: So waren 150 Eltern und Freunde der 62 Absolventinnen und Absolventen nur online zugeschaltet und eben nicht vor Ort, um persönlich die Glückwünsche zum Bachelor-Abschluss auszusprechen. Aber Hochschulrektor Erich Keller konnte mit Frank Grund, dem Exekutivdirektor der BaFin für die Versicherungsaufsicht, immerhin wieder einen prominenten Festredner persönlich in Hachenburg begrüßen.
Das beste Ergebnis aller Zeiten
Und Keller hatte für Grund eine besondere Überraschung parat: Philipp Thiel, ein Absolvent der BaFin, erreichte mit 14,46 Rangpunkten (von 15 möglichen) nicht nur das beste Gesamtergebnis des aktuellen Jahrgangs, sondern das beste Resultat, das je ein Absolvent der Hochschule seit ihrer Gründung 1980 erzielt hat. Und es gab sogar noch eine zweite „Eins": Die holte sich Sofia Semik von der Bundesbank, die auf 13,76 Rangpunkte kam.
Doch nicht nur die Top-Leistungen stimmten die Hochschule zufrieden, sondern auch der Gesamtdurchschnitt aller 62 Absolventinnen und Absolventen fiel mit 11,28 Rangpunkten sprichwörtlich gut aus. Neben den zwei „Einsern" gab es immerhin 42 „Zweier" und 18 „Dreier". Eine „Vier" im Gesamtabschluss – Fehlanzeige. Dort mussten auch zwei Studierende aufgrund einer nicht bestandenen Wiederholungsprüfung ihr Studium beenden, neun Studierende beendeten das Hachenburg-Studium freiwillig vorzeitig.
Auf der Suche nach dem Traumjob
Hochschulrektor Keller, der selbst zum ersten Absolventenjahrgang der Hochschule zählt, hob hervor, dass inzwischen rund 4.000 Personen ihren Abschluss in Hachenburg absolviert haben. „Über 86 Prozent der Absolventinnen und Absolventen sind auch noch zehn Jahre nach ihrem Examen bei der Bundesbank
", sagte Keller. Er ermutigte die 62 Absolventinnen und Absolventen zu einer fachlichen Mobilität: „Auch wenn die erste Stelle noch nicht der Traumjob ist, sollten sie zumindest versuchen, ihn zu finden; denn nur wer mit Freude bei der Arbeit ist, wird sein ganzes Potenzial entfalten.
" Sowohl die Bundesbank als auch die BaFin böten jedenfalls viele Möglichkeiten, den persönlichen Traumjob zu finden.
Hier setzte auch Festredner Frank Grund an: „Stand heute haben Sie ein Wissen über die Finanzwelt, wie es aktueller nicht sein könnte.
" Über seine künftigen Neuzugänge in der Aufsicht aus Hachenburg fand Grund lobende Worte: „Auch bei uns in der BaFin ist der Hachenburg-Abschluss ein Gütesiegel. Man kann die Absolventinnen und Absolventen von dort überall einsetzen.
". Aber im aktuellen Abschlussjahrgang gibt es auch noch andere Talente. Das wurde deutlich, als die beiden Absolventinnen Valeria Gamburg und Julia Kraupner in einer Rede, die sie stellvertretend für alle des Jahrgangs hielten. Dort ließen sie das dreijährige Studium aus ihrer Sicht nochmals Revue passieren und berichteten über „Wahnsinns-Schnitzel", „virtuelle Hauspartys" und „negative Gleitzeitkonten".