20. Hachenburger Dialog: True Crime auf dem Schloss
Am 27. Februar 2024 fand der 20. Hachenburger Dialog mit Ines Cieslok, Chief Compliance Officer von der State Street Bank, an der Hochschule der Bundesbank in Hachenburg statt. Das Thema in diesem Jahr war „True Crime auf dem Schloss: Begünstigt der Bitcoin globale Betrugsskandale oder können Verwahrstellen eine Wiederholung à la „Bernie Madoff 2.0“ vermeiden?”.
Nicht zuletzt durch die Netflix-Dokumentation „Bernie Madoff: Das Monster der Wall Street“ war der 65 Milliarden.-USD-Betrugsskandal wieder in aller Munde. Wie es dem Finanzmagnaten Bernie Madoff gelang, eines der größten Schneeballsysteme in der Geschichte der Wall Street aufzubauen, und die beteiligten Banken sowie die Aufsicht zu täuschen, erläuterte Ines Cieslok in ihrem Vortrag.
Mit Cieslok referierte eine ausgewiesene Expertin zu diesem Thema. Sie ist seit rund 25 Jahren für eine Verwahrstelle tätig und schloss im letzten Jahr ihre Promotion zu dem Thema „Die Regulierung der Verwahrstelle nach Madoff“ erfolgreich ab.
Cieslok stellte die Aufgaben einer Verwahrstelle auch im aktuellen Kontext der Kryptoverwahrung dar. Für viele Teilnehmende war es allerdings überraschend zu hören, dass derzeit noch viele der Global Custodians dem Kryptoverwahrgeschäft aufgrund der regulatorischen Behandlung in den USA skeptisch gegenüberstehen.
Insgesamt über 60 Studierende nahmen an der Veranstaltung teil, die von André Alfes, Professor an der Hochschule der Deutschen Bundesbank, moderiert wurde. Obschon viele Studierende zum ersten Mal mit dem Thema „Verwahrstelle“ als einem auf den ersten Blick eher „technischen“ Thema in Berührung kamen, zeigte die anschließende Diskussion und die vielen Fragen, dass der Vortrag bei den Studierenden ein Verständnis für das Themenfeld und für die Verantwortung der Verwahrstelle bezüglich der Kundenassets geschaffen hat.