Absolventinnen und Absolventen des 22. Bachlorjahrgangs der Hochschule der Bundesbank in Hachenburg ©Sascha Ditscher

„Wir freuen uns auf Sie!“ Abschlussfeier des 22. Bachelorjahrgangs in Hachenburg

Rede Erich Keller ©Sascha Ditscher

Was in jungen Menschen vorgeht, die, nach mehreren Jahren fordernden Studiums, endlich ihr Abschlusszeugnis in den Händen halten, wie sich dieser Moment der Freude, der Erleichterung und auch des Stolzes anfühlt, wenn man, am Ende eines nicht selten anspruchsvollen Weges, Schwarz auf Weiß beurkundet sieht, dass man es geschafft hat – das kann Erich Keller, Rektor der Hochschule der Bundesbank in Hachenburg, sehr gut nachempfinden. Schließlich kennt er diesen Moment selbst aus eigenem Erleben, und auch wenn dieser besondere Augenblick nun schon mehr als 40 Jahre her ist, so ist die Erinnerung daran doch keineswegs verblasst. „Ich weiß, wie Sie sich heute fühlen“, sagte Keller in seiner Ansprache anlässlich der Verleihung der Bachelorurkunden an die Absolventinnen und Absolventen des 22. Bachelor-Jahrgangs. „Denn am 28. September 1982 war ich – genauso wie Sie heute – einer der glücklichen Absolventen, der sein Zeugnis und die Ernennungsurkunde ausgehändigt bekam.“

Bestplatzierte Absolventen des 22. Bachelorjahrgangs ©Sascha Ditscher

Einiges hat sich seit 1980, dem Jahr der Hochschulgründung geändert, aus einem Diplom- ist ein Bachelor-Studiengang geworden, Studierende kamen und gingen (rund 4.500 zählt Hachenburg bereits), die Besonderheit und Einmaligkeit einer Abschlussfeier aber ist auch im 44. Jahr des Bestehens der Hochschule gleichgeblieben. 61 Absolventinnen und Absolventen bekamen am 30. September bei der akademischen Feier im Vortragssaal der Hochschule ihre Urkunden überreicht, zwei von ihnen hatten ihr Studium sogar mit der Note „sehr gut“ abgeschlossen (Julius Awick als Jahrgangsbester mit 13,95 Rangpunkten, gefolgt von Steffen Göbel mit 13,53 Rangpunkten). Keller beglückwünschte die Absolventinnen und Absolventen zu ihrem Erfolg und ermutigte sie dazu, in ihrem nun startenden Berufsleben eine gewisse Mobilität an den Tag zu legen. „Nur so lassen sich Karrierechancen nutzen und besonders interessante Aufgaben ergattern.“ Möglichkeiten, den persönlichen Traumjob zu finden, biete die Bundesbank viele. Das zeige sich nicht zuletzt in der hohen Verweildauer. „Rund 80 Prozent unserer Absolventinnen und Absolventen sind zehn Jahre nach ihrem Examen nach wie vor bei der Bundesbank“, sagte Keller. Für viele sei Hachenburg auch der Startpunkt für einen Weg gewesen, der sie in hohe Ämter geführt habe.

Festrede von Mark Branson ©Sascha Ditscher

Als Festredner der akademischen Abschlussfeier konnte Mark Branson, Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), gewonnen werden. In seiner Rede blickte er auf die Zeit nach seinem eigenen Abschluss zurück, 1990, als sich mit dem Fall des Eisernen Vorhangs ein Meer der Möglichkeiten eröffnete, eine Phase des Aufbruchs und des Optimismus begann, die erst mit der Finanzkrise 2007/2008 ihr Ende fand. In der Krise habe sich gezeigt, wie wichtig neben Optimismus auch ein kritischer Blick für die Realität sei – womit Branson den Bogen zur Aufsichtstätigkeit schlug. „Wenn andere euphorisch werden, müssen wir genau hinschauen“, sagte Branson. „Wir müssen immer einen etwas skeptischeren Blick einnehmen als die Marktteilnehmer. Das bedeutet auch: Wir machen uns nicht immer beliebt.“ Doch davon dürfe man sich nicht beirren lassen, denn die Aufsichtstätigkeit leiste einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. Und egal, in welchem Bereich die Absolventinnen und Absolventen künftig arbeiteten, ob bei der Bundesbank oder bei der BaFin, ob in der Aufsicht oder in einem der anderen zahlreichen Bereiche, die die Bundesbank biete, eines sei gleich: „Ihre Arbeit ist wichtig“, schloss Branson. Jetzt warte die Praxis auf die Absolventinnen und Absolventen. „Freuen Sie sich darauf – wir freuen uns auf Sie.“